2. Lesung 2020: Erinnerung an Leben und Werk von Günter Grass (1927-2015)

Referentin:
Elke Nußbaum

Termin: 5.3.2020, 18:30 bis 20 Uhr

Mit einem Sack Nüsse // will ich begraben sein I/ und mit neuesten Zähnen. // Wenn es dann kracht, // wo ich liege, // kann vermutet verden: Er ist das, // immer noch er.

aus „Fundsachen für Nichtleser, 1997

Dieser Text drängt sich auf bei einer Begegnung mit Günter Grass, dem berühmten Bildhauerdichter und streitbaren Intellektuellen.
Günter Grass kommt am 16. Oktober 1927, einem Sonntag, in Danzig zur Welt; erst ein Jahr später ziehen die Eltern in den Labesweg 13 nach Danzig-Langfuhr. Die wirtschaftlichen Verhältnisse sind bescheiden, das Milieu kleinbürgerlich. Der „unwiederbringliche Verlust“ seiner Heimat Danzig am Ende des 2. Weltkrieges wird zur „anstiftenden Kraft“ seiner Literatur. 1999 erhält er den Nobelpreis für Literatur, weil er — so die Begründung der Jury — „in munterschwarzen Fabeln das vergessene Gesicht der Geschichte gezeichnet hat“.

Den Beruf des Bildhauers mit Ausbildung zum Steinmetz, Studium an der Kunstakademie in Düsseldorf und Akademieabschluss an der Berliner Hochschule der Bildenden Künste hat er erlernt. Der ungelernte Schriftsteller Grass ist ohne den Künstler Grass nicht zu denken.

Auch die, die noch nichts von Grass gelesen oder seine Kunst gesehen haben, glauben, ihn zu kennen. Der Erfolg der „Blechtrommel“, 1959 hat ihn berühmt und finanziell unabhängig gemacht, so dass er, nur seinem Gewissen verpflichtet, seine Meinung äußern kann ohne Rücksichtnahme auf Mehrheiten, Öffentlichkeit und Opportunitäten.

Grass ist leidenschaftlicher Tänzer, Frauen- und Pfeifenliebhaber, Vater von acht Kindern, davon sechs leiblichen und liebevoller Groß- und Urgroßvater.

Über die Referentin: Elke Nußbaum ist Referentin beim Katholischen Bildungswerk Mettmann, aber auch ehemalige Lehrerin, immer noch bürgerschaftlich Engagierte, ständig Künstlerin. Ihre Lesungen sind immer erstaunlich und regen zum Nachdenken an. In Kooperation mit der Bücherei St. Maria Rosenkranzkönigin ist sie auf Einladung des Literaturkreises schon sehr oft bei ZWAR Wie-So aufgetreten. Ein volles Haus ist meist garantiert.

Ein Gedanke zu „2. Lesung 2020: Erinnerung an Leben und Werk von Günter Grass (1927-2015)

  • 1. Juni 2021 um 13:02
    Permalink

    Erinnerung
    Mit GG verbinde ich in erster Linie natürlich „Die Blechtrommel“, die mein 1. Freund mir 1970 ausgeliehen und empfohlen hat. Und die ich gelesen habe in unserem 1. (Südfrankreich-) Camping-Urlaub. Das Taschenbuch sah nach dem Urlaub aus wie ein Butterbrot so dick (peinlich) …wegen des Sandes, der es auseinander gezogen hat, denn ich habe es aussschließlich am Strand (La Napoule) gelesen und fand es wunderbar. Heute weiß ich nicht mehr was oder wer mich damals mehr fasziniert hat das Buch oder der Typ. Und das Buch hat Lust gemacht auf mehr GG…

    Mit der Lesung hab ich sicher was verpasst.
    Gruß
    Josefine

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