Reihe Biografien: Nelson Mandela

Vor ein paar Wochen hatten sich die Teilnehmer des Literaturkreises auf das Lesen von Biografien verständigt. Jeder sollte dann eine Biografie seiner Wahl und die darin besprochene Person vorstellen. Die Praxis hat dann gezeigt, dass ein Nachmittag nicht ausreicht, um alle Personen ausreichend zu beleuchten und darüber zu diskutieren. Nach Christian Wulff und Arnold Schwarzenegger wurde zuletzt über Nelson Mandela gesprochen.

Als Grundlage Ihres Vortrags zum Leben von Nelson Mandela hatte Ulla die Biografie „Die Morgenröte unserer Freiheit“ gewählt, ein Buch von Maren Gottschalk.
Acht gebannte Zuhörer ließen sich durch die ausgewählten Textstellen über Leben und Werk des großen Freiheitskämpfers unterrichten. Da bereits fünf der neun Teilnehmer selbst eine Reise nach Südafrika unternommen hatten, konnte durch die eine oder andere persönliche Erfahrung eine rege Diskussion entstehen. Alle konnten sich sogar an herausragende historische Momente erinnern.

Nelson Mandela
Spitznamen: Madiba; Dalibunga; Tata

Nelson Mandela (1918-2013) war der wichtigste Wegbereiter des versöhnlichen Übergangs von der Apartheid zu einem demokratischen Staatswesen in Südafrika. Die Wahl am 27.4.1994 war die erste demokratische Wahl in Südafrika, bei der alle Südafrikaner wählen durften. Mandela wurde Präsident und sein Ziel war es, die weiße Minderheit und die schwarze Mehrheit zu versöhnen. Heute, 25 Jahre später, ist die Euphorie abgeflaut; Südafrika kämpft politisch und wirtschaftlich an mehreren Fronten. Die Lebensqualität hat sich für den Großteil der Bevölkerung nicht verbessert. Die Armut, die hohe Arbeitslosigkeit (über 25%) und der Kampf gegen Aids sind große Herausforderungen der neuen, vor wenigen Tagen gewählten Präsidentschaft.

Ab dem 7. Oktober 1963 stand Mandela in Pretoria im Rivonia-Prozess mit zehn Mitangeklagten wegen „Sabotage“ und „Planung bewaffneten Kampfes“ vor Gericht. Der Staatsanwalt forderte die Todesstrafe.
Am 20. April 1964, dem letzten Prozesstag vor der Urteilsverkündung, hielt Mandela eine vierstündige Rede, die in der Rand Daily Mail unter dem Titel I am Prepared to Die veröffentlicht wurde.

Ich verabscheue die Rassen­diskriminierung von ganzem Herzen und in allen ihren Erscheinungs­formen. Ich habe sie mein ganzes Leben lang bekämpft; ich bekämpfe sie jetzt und werde es bis zum Ende meiner Tage tun.

Nelson Rolihlahla Mandela

1918 geboren in Mvezo und dem Königshaus der Thembu zugehörig, die zum Volk der Xhosa gehören. Er erhielt den Namen Rolihlahla, was wörtlich „Am Ast eines Baumes ziehen“ bedeutet – gemeint ist damit ein „Unruhestifter“.
1927 wurde er als Waise vom Stammesoberhaupt der Tembu adoptiert.
1934 erhielt er den Beinamen Dalibunga, deutsch etwa „Gründer des Rates“.
1960 unterstützte Mandela nach dem beim Massaker von Sharpeville den gewaltsamen Kampf gegen die Apartheid.
1961 wurde Mandela Anführer des bewaffneten Flügels des ANC.
1964 Verurteilung zu lebenslanger Haft wegen Sabotage und Planung bewaffneten Kampfes.
1990 wurde Mandela nach 27 Jahren aus der Haft entlassen.
1993 erhielten Mandela und de Klerk gemeinsam den Friedensnobelpreis.

Als Staatschef (bis 1999) und Präsident des ANC (bis Dezember 1997) leitete Mandela die Umgestaltung des Staates und der Gesellschaft weg von der Apartheid und der Minderheitenherrschaft. Er gewann internationalen Respekt für sein Eintreten für nationale und internationale Versöhnung.

Vorschau auf das nächste Treffen am 11. Juli 2019

Da noch nicht alle gelesenen Biografien vorgestellt und besprochen werden konnten, wird die Reihe am 11. Juli fortgesetzt. Es wird dann um Aenne Burda gehen.
Als Rahmen und Diskussionsgrundlage wurde das Thema um erfolgreiche Frauen wie z.B. Johanna Maria Quandt oder Margarete Steiff erweitert.

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