Wer kennt Emily Roebling?

Ich unterstelle: Keiner. Dennoch hat sie eines der bekanntesten Bauwerke der Welt fertiggestellt – die Brooklyn Bridge in New York.

In unserem Literaturkreis hatte Gudrun ein bemerkenswertes Buch vorgestellt: „Kick-Ass Woman“ von Mackenzi Lee , Untertitel: 52 wahre Heldinnen.

Eine davon ist Emily Roebling.

Die Brooklyn Bridge wurde von ihrem Schwiegervater, dem deutschen Ingenieur John August Roebling geplant, von Ihrem Mann Washington Roebling begonnen und von ihr fertig gestellt.

August wurde ein Fuß bei der Besichtigung des für einen der Türme der Brücke vorgesehenen Platzes von einer Fähre zerquetscht, drei Wochen später starb er an einer Blutvergiftung. Sein Sohn Washington übernahm die Leitung, verunglückte schwer an der Dekompressionskrankheit bei Arbeiten in einem der Senkkästen, die für Arbeiten unterhalb der Wasseroberfläche notwendig waren.

Seine Ehefrau Emily übernahm die Arbeiten, brachte sich selbst alle notwendigen Kenntnisse in der Mathematik, Physik, praktisch im gesamten Ingenieurwesen bei, kämpfte nicht nur gegen die Arbeiter, die nicht von einer Frau Befehle empfangen wollten, sondern auch gegen den Bürgermeister von Brooklyn, der ihr diese Arbeit nicht zutraute. Mit Erfolg: Sie pendelte nicht nur zwischen der Baustelle und ihrer Wohnung hin und her, um einerseits ihren fast gelähmten Mann zu pflegen, andererseits aber auch ihn über den Stand der Arbeiten zu informieren und Anordnungen von ihm für die weiteren anstehenden Arbeiten auf der Baustelle an die Arbeiter weiterzugeben.

Am 24.5.1883 überquerte sie nach 14jähriger Bauzeit als erster Mensch die Brooklyn Bridge. Nach dem offiziellen Teil der Einweihung begaben sich alle Anwesenden zur Wohnung von Washington Roebling.

Weitere Informationen gibt es auch unter bernd-nebel.de

Schreibe einen Kommentar