2. Lesung 2022: Mutterland Wort – Leben und Werk von Rose Ausländer, 1901-1988

Referentin:
Elke Nußbaum

Termin: 17.3.2020, 18:30 bis 20 Uhr

Ort: Wiescheider Treff, Alt Wiescheid 20, 40764 Langenfeld

Mein Vaterland ist tot // sie haben es begraben // im Feuer
ich lebe // in meinem Mutterland // Wort

Mutterland Wort

Das Leben der Dichterin umschließt fast das ganze 20. Jahrhundert: zwei Weltkriege, Flucht und Vertreibung, Shoa und Exil. Sie wird zur Nomadin, die nach dem Verlust der Heimat zwischen Europa und Amerika pendelnd, vergeblich versucht, sich an einem Ort dieser Erde erneut zu verwurzeln.

Mutter Sprache wird ihre Heimat.

Dreifache Nachteile hat sie zu überwinden: sie ist eine Frau, Jüdin und Lyrikerin. Ihr Schreiben ist biografisch von der Heimat in der Bukowina (Czernowitz), der Kindheit und Jugend, über das Judentum, hin zu Shoa- und Exilgedichten, über Gedichte als ihre Heimat, über Liebe, Altwerden und Tod (Düsseldorf).

Die hohe Zahl ihres Werkes – über 3000 Gedichte – ist Folge eines triebhaften Schreibens. Rose Ausländer selbst hat die Frage nach den Motiven ihres Schreibens auf den klaren Nenner gebracht:

„Warum ich schreibe: Weil Wörter mir diktieren: schreib uns…
Schreiben war Leben. Überleben!“

Über die Referentin: Elke Nußbaum ist Referentin beim Katholischen Bildungswerk Mettmann, aber auch ehemalige Lehrerin, immer noch bürgerschaftlich Engagierte, ständig Künstlerin. Ihre Lesungen sind immer erstaunlich und regen zum Nachdenken an. In Kooperation mit der Bücherei St. Maria Rosenkranzkönigin ist sie auf Einladung des Literaturkreises schon sehr oft bei ZWAR Wie-So aufgetreten. Ein volles Haus ist meist garantiert.

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